Bürgermeister-Bewerber nominiert

19.04.2023

CDU-Basis schickt Anke Janko-Bartsch, Peter Fries, Dirk Bartsch und Knut Kluczka ins Rennen

21 der insgesamt 31 Mitglieder des CDU-Gemeindeverbandes Egelner Mulde haben am Freitagabend im Sportlerheim in Wolmirsleben ihre Kandidaten für die Bürgermeisterwahlen am 3.September nominiert. Dabei gab es auch einige Überraschungen.

Die Wahlkreis-mitgliedervollversammlung des CDU-Gemeindeverbandes Egelner Mulde schickt Anke Janko-Bartsch aus Hakeborn ins Rennen zur Wahl des hauptamtlichen Verbandsgemeinde-Bürgermeisters. Weiterhin erhielt ihr Mann Dirk Bartsch die Unterstützung für eine Kandidatur als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Börde-Hakel. Für die Gemeinde Bördeaue tritt Amtsinhaber Peter Fries erneut an und für die Gemeinde Wolmirsleben sein Kollege Knut Kluczka.
Anke Janko-Bartsch hatte sich überraschend bereit erklärt, gegen den Amtsinhaber Michael Stöhr (UWGE) anzutreten. Bis zum Freitagabend war man in der CDU davon ausgegangen, für diesen wichtigen Posten im Egelner Rathaus aus den eigenen Reihen keinen Bewerber benennen zu können.
Die 52-jährige Diplom- Forstwirtin, die seit 1999 in der Egelner Mulde zu Hause ist und momentan im Landeszentrum Wald beschäftigt ist, sagte: „Wir wollen ein bisschen politisch aktiv werden. Es gibt Orte in der Egelner Mulde wie zum Beispiel Tarthun, da hat sich was entwickelt, in Hakeborn jedoch nicht.“ Es sei schrecklich, wenn sie nach Egeln schaue. „Die Stadt ist tot“, meinte Anke Janko- Bartsch. Unverständlich ist für sie auch, wie man so viel Geld für den Radweg von Egeln nach Hakeborn ausgeben konnte.
„Ich will Fördertöpfe anzapfen und versuchen, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen“, sagte das CDU-Mitglied. Sie bringe nach mehr als 20 
Jahren in der Landesverwaltung und als Gesamtpersonalratsvorsitzende in ihrem Bereich eine Menge Erfahrungen für das Amt des Verbandsgemeinde- Bürgermeisters mit. Im Forstbereich verwalte sie einen Haushalt mit einem Volumen von 26 Millionen Euro.

Besonders spannend wurde die Kandidatur für die Gemeinde Bördeaue, denn neben Peter Fries aus Tarthun hatte auch Simone Müller aus Unseburg ihren Hut in den Ring geworfen. Die 56-jährige selbstständige Finanzdienstleisterin wollte bereits 2016 als Einzelbewerberin Bürgermeisterin werden, unterlag Peter Fries aber deutlich. Fries holte damals 801 Stimmen, Simone Müller 81 und Ralph Bunke- Spelling von den Linken 71.
Simone Müller, die inzwi- schen Mitglied der CDU ist, begründete ihre Kandidatur damit, dass sie von fünf Gemeinderäten darum gebeten wurde. Mit einer Partei im Rücken seien die Aussichten nun besser.
Es sei wieder Zeit zu beweisen, dass es Frauen gibt, die die Eier haben, sich eine solche Aufgabe zuzutrauen, machte Simone Müller deutlich. Sie habe festgestellt, dass man mit dem Gemeinderat gut kooperieren könne. Der Leitungsstil habe ihr aber nicht so gut gefallen. „Ich stelle mir eine andere Zusammenarbeit mit den Räten und Vereinen vor auf Augenhöhe und mit Respekt“, sagte die Kandidatin. Sie behauptet von sich, dass sie sich schnell in neue Aufgaben einarbeiten könne.

Peter Fries, der seit 2008 Bürgermeister ist, sagte: „Ich habe Bock, diese Arbeit weiter zu machen, obwohl die Rah- menbedingungen schwieriger geworden sind. “ Er sehe seine erneute Bewerbung als Herausforderung und Zukunftsaufgabe an. Bislang habe noch niemand zu ihm gesagt, dass er schon zu lange dran sei, sagte der 68-Jährige. Die Zusammenarbeit mit den Räten bezeichnete er als gut. Er verspricht sich von der Intel-Ansiedlung in Magdeburg eine positive Ausstrahlung auf die Egelner Mulde, der man sich stellen müsse. Dadurch sei es unter anderem möglich, den demografischen Wandel positiv zu gestalten.
Bei der Abstimmung, wer von beiden für die CDU am 3.
September um die Stimmen der Wähler kämpfen darf, ging Peter Fries mit elf von insgesamt 21 Stimmen nur knapp vor Simone Müller, die zehn Stimmen erhielt, ins Ziel.

In der Gemeinde Börde-Hakel will Dirk Bartsch um die Gunst der Wähler ringen. Der 53-jährige Diplom-Forstingenieur, der als Beamter im Finanzamt tätig ist, sagte: „Hakeborn war mal ein wunderschöner Ort, der jetzt zerfällt. Alle meckern rum und schimpfen auf den Bürgermeister.“ Dirk Bartsch will, wenn er das Vertrauen der Bürger bekommt, als Ortsoberhaupt versuchen, mit Fördermitteln das beste aus der ange- spannten Finanzsituation zu machen. Wie der CDU-Politiker berichtete, hatte er mit seiner Familie einen alten Hof in Hakeborn entwickelt und erhalten und dann an eine junge Familie mit Kindern verkauft.

Knut Kluczka steht seit 2009 an der Spitze der Gemeinde Wolmirsleben und will es auch bleiben. „Wir sind auf dem richtigen Weg in Wolmirsleben. Wir haben mit dem Gemeinderat viel erreichen können“, sagte er. Es seien aber noch das Dorfgemeinschaftshaus und einige Straßen zu erledigen, die schon wieder erneuert werden müssen. Von Manfred Höppner aus Westeregeln angesprochen, wie man es in Wolmirsleben geschafft habe, so viele Bauplätze zu schaffen, sagte Knut Kluczka, der Rat habe den Wohnungsbau ohne einen privaten Investor auf den Weg gebracht. Wenn der Landkreis nicht auf der Bremse gestanden hätte, wäre man heute schon weiter.

Quelle: Volksstimme, 18. April 2023